Neues Jahr – Neues Glück

 

Nachdem ich nun eine längere Arbeitspause (ca. 5 Wochen) hinter mir habe und einen unglaublich schönen Urlaub über Weihnachten und Silvester am Strand hatte, hat jetzt seit rund 4 Wochen wieder der Arbeitsalltag eingesetzt.

Mit dem neuen Jahr hat für mich auch eine fast komplett neue Arbeit begonnen. Die Pre-Primary-School in der ich arbeite besteht aus zwei Klassen, einmal die Nursery B mit den 3 – 5 Jährigen und die Nursery A mit den 5 – 8 Jährigen. Im vergangenen Halbjahr habe ich mit den größeren Kindern zusammen gearbeitet. Da hier mit dem neuen Jahresanfang auch ein neuer Schulanfang stattfindet, hat sich meine Arbeitsstelle etwas verändert. Nun arbeitete ich bei den Kleinen in Nursery B und wurde auch als feste Lehrerin eingeteilt. Das heißt das ich nun jeden Tag eine feste Mathe-Stunde habe in der ich den Kindern die Zahlen beibringe und später dann auch das Rechnen von 1 – 50. Das ist echt ein großer Unterschied zu vorher, endlich sitze ich nicht nur da und korrigiere Hefte sondern arbeite wirklich mit. Da die 3 – 5 Jährigen natürlich auch noch viel mehr Hilfe bei allem benötigen (allein schon zwischen einem Schreib- und einenem Mathe-Heft zu unterscheiden) bin ich immer gefordert und mir wird wirklich nie langweilig. Ich arbeite zusammen mit einer Lehrerin names Eliza und einer Schwester names Nora. Ansich gefällt mir die Arbeit dieses Jahr viel besser, ich komm mit meinen Kollgeginnen gut klar, ich habe eine tolle Arbeit, ich liebe die kleinen Kinder, .. ABER (es gibt immer ein aber) es sind leider 70 Kinder in meiner Klasse! Und alle auch auf einem unterschiedlichen Wissensstand. Manche können schon bis 100 zählen und schreiben, andere wissen nicht mal wie man einen Stift richtig hält. Es ist eigentlich unmöglich eine Unterrichtsstunde auf die Beine zustellen, die für jeden in der Klasse geeignet ist. Dann kommt natürlich auch noch dazu dass man eine unglaubliche Geräuschkulisse hat. Da die Kinder auch noch so jung sind, ist die Konzentrationsspanne natürlich auch nicht sonderlich lang, das bedeutet, dass die Kinder nicht lange zuhören und anfangen sich zu unterhalten, sich die Köpfe einzuschlagen oder einfach ein Nickerchen auf dem Tisch machen. Ich habe mit Eliza über die Situation geredet und wir waren uns einig, dass man so nicht unterrichten kann. Eliza hat sich jetzt dafür stark gemacht, dass die Klasse geteilt werden soll, angeblich wird das jetzt in den nächsten Wochen passieren, was mich richtig glücklich machen würde! (Allerdings bin ich hier in Tansania und ich muss sagen meine Erwartungen, dass das wirklich so schnell umgesetzt wird sind nicht allzuhoch – aber man weiß ja nie..)

Da ich nun mit den jüngern Kindern zusammen arbeite die noch kein Englisch können, werde ich endlich dazu genötigt Kiswahili zu sprechen (und besonders zu lernen), ich habe in den den letzten Wochen glaube ich schon mehr von der Sprache gelernt, wie in den ganzen Monaten davor. Ich denke also es besteht doch noch die Hoffnung das ich irgendwann ein bisschen die Sprache sprechen kann!

 

 

 

jetzt noch ein paar Fakten zu der Arbeit an meiner Schule:

  • zum spitzen eines Stifts wird kein normaler Spitzer verwendet sondern ein Kattermesser oder Rasierklingen

  • Teacher, may can I go for a short call“ ist die offizielle Frage wenn man auf die Toilette muss

  • die Kinder lieben es zu tanzen und zu singen und können schon im ganz jungen Alter extrem mit dem Popo wackeln

  • Schränke und Spielsachen werden in der Regel nie gesäubert oder sortiert

  • die Kinder schlagen sich viel öfter und extremer als in Deutschland und sind dem entsprechend auch viel härter im nehmen

  • wenn man einem Kind etwas wegnimmt ist es oft betroffener, wie wenn man es schlägt

  • es gibt nur Hockklos (ein Loch im Boden)

  • Bitte“ und „Danke“ wird normal nie gesagt (nicht nur in meiner Arbeit, allgemein in Tansania)

  • Verwechselung von „L“ und „R“ (allgemein in Tansania), so wird sogar aus Städtenamen wie „Morogoro“ einfach mal „Mologolo“ 

 
 
 
(es gibt wieder neue Bilder!)